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Der Einfluss von Nahrungsergänzungsmitteln auf Depressionen

  • Jörg Lutzke
  • 28. Juni 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Depressionen sind weit verbreitete psychische Störungen, die durch anhaltende Gefühle von Traurigkeit und Interessenverlust gekennzeichnet sind. Weltweit sind sie eine bedeutende Ursache für Behinderung und beeinträchtigen die Lebensqualität vieler Menschen. Aufgrund der komplexen Ätiologie von Depressionen, die genetische, biologische, umweltbedingte und psychologische Faktoren umfasst, suchen Forscher nach verschiedenen therapeutischen Ansätzen, darunter auch der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln (Zielińska et al., 2023).


Vitamin D und Depression

Vitamin D ist ein essentieller Nährstoff, der nicht nur für die Knochengesundheit, sondern auch für die Gehirnfunktion wichtig ist. Mehrere Studien haben untersucht, ob eine Vitamin D-Supplementierung depressive Symptome lindern kann. Eine Meta-Analyse von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) zeigte, dass Vitamin D-Supplementierung in älteren Erwachsenen keine signifikante Verbesserung der depressiven Symptome bewirkte (Frontiers, 2023). Trotz der potenziellen neuroprotektiven Eigenschaften von Vitamin D sind die Ergebnisse inkonsistent, was weitere Untersuchungen erforderlich macht (MDPI, 2023).


Omega-3-Fettsäuren und Depression

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und wurden als potenzielle Behandlung für Depressionen untersucht. Studien haben gezeigt, dass Omega-3-Supplemente wirksam bei der Behandlung von Depressionen sein können, insbesondere in Kombination mit Antidepressiva (PLOS ONE, 2023). Eine Meta-Analyse fand jedoch heraus, dass die Vorteile von Omega-3-Supplementen bei Erwachsenen möglicherweise klinisch unbedeutend sind, was auf eine begrenzte Wirksamkeit hinweist (PLOS ONE, 2023).


Magnesium und andere Mikronährstoffe

Magnesium, ein weiterer wichtiger Mikronährstoff, spielt eine Rolle bei der neurobiologischen Funktion und hat sich als vielversprechend bei der Behandlung von Depressionen erwiesen. Ein Mangel an Magnesium wurde mit erhöhten Depressionsraten in Verbindung gebracht. Ähnlich wurden auch Defizite an B-Vitaminen, Zink, Selen und Eisen mit depressiven Symptomen assoziiert (Zielińska et al., 2023).


Schlussfolgerung

Die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln bei der Behandlung von Depressionen bleibt umstritten. Während einige Studien positive Effekte zeigen, sind die Ergebnisse oft inkonsistent. Weitere gut konzipierte, groß angelegte Studien sind erforderlich, um klare Empfehlungen aussprechen zu können. Es ist wichtig zu beachten, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine umfassende Depressionsbehandlung betrachtet werden sollten, sondern möglicherweise als ergänzende Therapie eingesetzt werden können.


Zielińska, M., Łuszczki, E., & Dereń, K. (2023). Dietary Nutrient Deficiencies and Risk of Depression. Nutrients, 15(11), 2433. https://doi.org/10.3390/nu15112433

Frontiers (2023). Vitamin D supplementation for depression in older adults: a meta-analysis of randomized controlled trials. Frontiers in Psychology. Retrieved from https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2023.651111/full

MDPI (2023). Effect of Vitamin D Supplementation on Depression in Adults: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials (RCTs). Nutrients, 15(4), 951. https://doi.org/10.3390/nu15040951

PLOS ONE (2023). Omega-3 supplements in the prevention and treatment of youth depression and anxiety symptoms: A scoping review. PLOS ONE. Retrieved from https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0238981

 
 

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