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  • Jörg Lutzke

Sucht und Drogen bei Jugendlichen – State of the Art

Aktualisiert: 26. Feb.

Der Beitrag von Arnaud et al. (2023) befasst sich mit Suchtstörungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und zeigt auf, dass diese Altersgruppe besonders anfällig für Suchtprobleme ist. Trotz dieser Tatsache werden entwicklungsorientierte Ansätze in der Psychotherapie und Therapieforschung noch nicht ausreichend berücksichtigt. In der Adoleszenz kommt es häufig zu riskantem Verhalten, einschließlich dem Konsum legaler und illegaler Suchtmittel. Die Nutzung psychoaktiver Substanzen birgt besonders in dieser Lebensphase ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme und andere Beeinträchtigungen. Die Epidemiologie von Suchtstörungen bei Jugendlichen zeigt, dass etwa 11,2 % der 13- bis 18-Jährigen die Kriterien für missbräuchlichen oder abhängigen Substanzkonsum erfüllen. Alkohol ist dabei die am häufigsten konsumierte Substanz, gefolgt von Cannabis. Die Behandlung von Suchtstörungen im Jugendalter erfordert eine differenzierte Diagnostik und Therapie. Es wird zwischen Akut- und Postakutbehandlung unterschieden. Die Akutbehandlung erfolgt hauptsächlich stationär und umfasst eine Entzugsbehandlung sowie eine Förderung von Problemeinsicht und Motivation zur Abstinenz. Die Postakutbehandlung konzentriert sich auf die langfristige Stabilisierung und Rückfallprävention. Die Therapie von Suchtstörungen bei Jugendlichen ist meist strukturiert, multidisziplinär und umfasst sowohl individuelle als auch familiäre Therapieansätze. Psychotherapeutische Interventionen spielen eine zentrale Rolle, wobei kognitive Verhaltenstherapie und motivationssteigernde Ansätze empfohlen werden. Die Studie betont die Bedeutung einer angemessenen Berücksichtigung von Entwicklungsaspekten und individuellen Bedürfnissen in der Behandlung von Suchtstörungen bei Jugendlichen, sowie die Notwendigkeit weiterer Forschung und Therapieevaluation in diesem Bereich.


Arnaud, N., & Thomasius, R. (2023b). Sucht und Drogen bei Jugendlichen – State of the Art. Pid - Psychotherapie Im Dialog, 24(04), 16–22. https://doi.org/10.1055/a-1959-4687

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